Oberflächenmodifikation und Korrosionsschutz
Korrosionsschutzsysteme für Magnesiumlegierungen
Magnesiumlegierungen eignen sich wegen der hohen spezifischen Festigkeit und der guten Verarbeitbarkeit als idealer Leichtbauwerkstoff. Mit rund 1,8 g/cm³ beträgt die Dichte weniger als ein Viertel der Dichte von Stahl und etwa zwei Drittel der Dichte von Aluminiumlegierungen. Eine große Hürde für die weitere Verbreitung von Magnesiumbauteilen ist die Anfälligkeit für Korrosion. Eine effektive Möglichkeit, die Korrosion von Magnesium zu kontrollieren, ist das Aufbringen von Beschichtungen. Ziel der Forschung im Arbeitskreis Korrosion ist die Entwicklung von Vorbehandlungsverfahren für korrosionsbeständige Magnesiumoberflächen. Dabei bieten passivierende Konversionsbeschichtungen einen Haftgrund für nachfolgende Lackierungen und erhöhen die Korrosions- und Unterwanderungsbeständigkeit. Auf einer Laboranlage mit fünf Vorbehandlungsbecken können Beschichtungsversuche unter seriennahen Bedingungen durchgeführt werden und mit Hilfe der Methode der statistischen Versuchsplanung Prozessparameter erarbeitet werden. Für die Charakterisierung der gebildeten Schutzschichten und die Aufklärung der Beschichtungs- bzw. Versagensmechanismen kommen eine Vielzahl von Methoden zum Einsatz. Darunter sind die elektrochemische Impedanzspektroskopie, Polarisationsmessungen, gravimetrische Messung der Wasserstoffentwicklung, Masseverlustmessung, Korrosionstests in Prüfkammern, Haftungsuntersuchungen und oberflächenanalytische Methoden.